Dov Punski presenting DogPack’s pre-revenue growth journey at MGS Canada

Bei MGS Canada teilte DogPack-Mitgründer Dov Punski mit, wie das Team eine weltweite Community für Hundefreunde mit über 1,5 Millionen Nutzern in 20 Ländern und 14 Sprachen aufgebaut hat.

Bei MGS Canada gab DogPack-Mitgründer und CMO Dov Punski Einblicke in die Geschichte hinter den Kulissen, wie aus einer einfachen Idee eine der am schnellsten wachsenden Hunde-Communitys der Welt entstand. Von Wachstums-Hacks über Investorengewinne bis hin zu Marketing-Lektionen – dieser Vortrag ist ein Muss für Gründer, Vermarkter und Frühphaseninvestoren.

🎥 Sieh dir das vollständige Video auf YouTube an

Von Facebook-Gruppen zu 1,5 Millionen Nutzern — Wie DogPack eine Pre-Revenue-App skalierte
Vortrag von Dov Punski, Co-Founder & CMO, bei MGS Canada


Einführung und Danksagung

Hallo zusammen! Ich bin Dov Punski, Mitgründer und CMO der DogPack App. Bevor ich loslege, möchte ich Jeet und dem gesamten MGS-Team für die Einladung und die Möglichkeit danken, heute sprechen zu dürfen.

Ein besonderer Dank geht auch an meine Frau Sarah, die mich auf die Reise nach Toronto begleitet und beim Marketing hilft. Ebenfalls dabei sind Hitesh, unser Head of Marketing, und Zed, unser CRO.


Wie alles begann

DogPack wurde von mir und meinen drei Brüdern gegründet – und natürlich unserem Hund, der eine große Rolle bei der Idee spielte. Die App begann als Möglichkeit, sich in Hundeparks einzuchecken, um zu sehen, wer gerade dort ist.

Vor DogPack war ich hauptberuflicher Dogwalker und führte sechs bis sieben Hunde gleichzeitig aus. Leute schrieben mir ständig, um zu fragen, wo ich gerade war. Ich war immer in den besten Parks mit einer gut erzogenen Gruppe, also wollten sich viele anschließen. Aber das ständige Antworten wurde anstrengend.

Also dachte ich: Warum nicht eine bessere Lösung für Hundetreffen schaffen? Eine App, mit der man sich in Parks einchecken, sehen kann, ob der Hundekumpel gerade da ist – oder ob man lieber ausweichen sollte.


Die Entwicklung der DogPack App

Beim Start der App erstellt man zuerst ein Profil für seinen Hund – ganz wie ein Instagram-Profil. Du lädst ein Bild hoch, schreibst eine kurze Bio und kannst Rasse, Alter und weitere Details angeben. Die meisten Nutzer füllen alles komplett aus.

Im Profil sieht man seine Follower, die Personen, denen man folgt, und die gesammelten Abzeichen.

Eine der beliebtesten Funktionen ist der soziale Feed. Nutzer posten gerne Fotos ihrer Hunde. Man kann liken, kommentieren, teilen und den Feed nach Hunderasse oder Standort filtern – z. B. nur Golden Retriever anzeigen.

Eine weitere Kernfunktion ist die DogPack-Karte. Sie zeigt hundefreundliche Parks, Wanderwege, Cafés, Shops, Hundefriseure, Trainer – eigentlich jeden Ort, der Hunde willkommen heißt. Jeder Ort hat eine eigene Seite mit Bewertungen, Ausstattung und einer Mini-Community. Nutzer können Fotos posten, chatten und Features wie Freilaufbereiche oder Badezonen markieren.

Auch Unternehmen können mitmachen – ob Hundetrainer, Groomer, Café oder Tierladen. Sie erstellen ein Profil, posten Updates, listen ihre Services und erscheinen in gefilterten Suchergebnissen. Es funktioniert wie ein persönliches Profil, aber mit Business-Tools.


Die „Vermisst & Gefunden“-Funktion

Meine Lieblingsfunktion ist „Vermisst & Gefunden“. Leider verschwinden Hunde täglich – besonders bei Feuerwerken oder Gewittern. Mit DogPack kann man in unter einer Minute eine Suchmeldung posten: Foto, Kontaktdaten, Standort.

Nach Freigabe durch unser Team senden wir eine Push-Benachrichtigung an alle Nutzer im Umkreis von 10 Kilometern. Es ist mit Abstand unsere meistgeöffnete Benachrichtigung. Die Leute wollen helfen – das ist ein zentraler Teil unserer Mission für Vertrauen und Community.


Abzeichen sammeln & Belohnungen verdienen

Fast jede Aktion auf DogPack bringt dir Abzeichen – z. B. für Follower, Likes oder Check-ins in Parks. Diese Abzeichen geben dir Treats, unsere In-App-Währung. Treats lassen sich gegen echte Prämien in unserem Shop eintauschen – dank unserer Markenpartner aus dem Tierbereich.

Kurz gesagt: DogPack ist das, was passiert, wenn Google Maps und Instagram Nachwuchs bekommen.


Unsere aktuellen Zahlen

Heute besteht unser Team aus 40 Personen. 20 davon arbeiten in Jaipur, Indien – Entwicklung, QA und Projektmanagement. Die anderen 20 sitzen in Kanada.

Wir haben über 1,5 Millionen Nutzer, davon 400.000 monatlich aktiv. DogPack ist live in über 20 Ländern und 14 Sprachen. Die Karte enthält mehr als 150.000 hundefreundliche Orte und über 30.000 registrierte Unternehmen.


Die Anfangszeit: Facebook-Growth ohne Budget

Am Anfang waren wir komplett gebootstrapped. Ich ging persönlich in Hundeparks und sprach mit Besitzern. Ehrlich gesagt war das frustrierend – manche schauten mich an, als ob ich ein Pyramidensystem verkaufe. Selbst Bekannte luden die App nicht herunter.

Dann postete ich über DogPack in einer Montrealer Facebook-Gruppe, der ich schon länger angehörte. Der Post bekam rund 100 Likes – wichtiger war aber: Wir sahen direkt 10–15 Installationen. Tracking hatten wir damals nicht, aber wir wussten, dass diese Downloads nicht aus den Parks kamen.

Ab da legten wir richtig los.

In der Hochphase hatten wir 10 Facebook-Accounts: meine, die meiner Brüder, meiner Eltern, meiner Schwester – sogar eines alten Freundes. Wir traten lokalen Community-Gruppen, rassenspezifischen Gruppen und Reisegruppen bei – alles, was ging.

Der Sweet Spot: 10 Posts und 10 neue Gruppenbeitritte pro Account am Tag – etwa 100 Posts täglich insgesamt. Die Reaktionen waren größtenteils positiv, einige skeptisch.

Manchmal wurden wir entlarvt. Einer fragte, warum ein Hund mal „Jazz“ und mal „Benny“ hieß. Ein anderer kommentierte: „Er wird ständig erwischt, macht aber trotzdem weiter.“ Aber das war uns egal – die Installationen kamen, das war entscheidend.

Innerhalb von zehn Monaten hatten wir 50.000 Nutzer – ohne einen Cent ausgegeben zu haben.


Unser erster Investor & die Power von LinkedIn

Bis dahin hatten wir rund 50.000 Dollar aus eigener Tasche in die Entwicklung gesteckt. Unter uns vieren war das machbar – aber fürs Skalieren brauchten wir mehr.

Wir wurden von mindestens zehn Investoren abgelehnt. Dann veröffentlichte mein Bruder Ari auf LinkedIn einen Post zum 50.000-Nutzer-Meilenstein. Noch am selben Tag meldete sich ein Investor.

Innerhalb einer Woche schlossen wir eine Seed-Runde in Höhe von 1,2 Millionen US-Dollar bei einer Bewertung von 6 Millionen US-Dollar ab – noch vor dem Umsatz.


Bezahlte Anzeigen und gezieltes Targeting auf Stadtebene

Sobald wir finanzielle Mittel hatten, posteten wir weiterhin auf Facebook, begannen jedoch auch, mit bezahlten Anzeigen zu experimentieren. Wir zielten gezielt auf Städte wie Toronto, Montreal und New York ab – sogar auf kleinere Städte mit rund 100.000 Einwohnern.

Wir gaben pro Tag 150 US-Dollar für eine Stadt aus, und es funktionierte gut – jedoch nur für kurze Zeit. Nach ein bis zwei Wochen ließ die Leistung nach, also schalteten wir die Anzeige ab und wechselten zu einer anderen Stadt. Es war effektiv, aber nicht skalierbar.


Skalierung mit UGC-Kampagnen

An diesem Punkt wechselten wir zu UGC – nutzergenerierten Inhalten. Wir engagierten kleine Creator über Fiverr und Instagram. Das waren keine großen Influencer. Wir zahlten zwischen 70 und 120 US-Dollar pro Video.

Wir gaben ihnen eine einfache Formel: Beginne mit einem übertrieben dargestellten, hundebezogenen Problem und präsentiere dann DogPack als die Lösung. Zeige im Video immer die DogPack-Karte.

Eine unserer Creatorinnen erstellte ein Yoga-Video mit ihrem Hund, das in Italien, Frankreich und Deutschland extrem gut ankam. Ein weiteres Video einer spanischen Creatorin ging in ganz Lateinamerika viral.

Wir stellen immer Skripte in mehreren Sprachen bereit, sodass wir Videoclips kombinieren können. Das ist günstiger und effektiver als klassische Influencer-Kampagnen.


Fehler und Lektionen

Nicht alles hat funktioniert. Wir gaben 7.000 US-Dollar für ein Maskottchenkostüm aus, das wir Bubba nannten. Es flopte. Das einzige Feedback, das wir bekamen, war, dass es wie ein Furry aussah.

Wir versuchten QR-Code-Schilder in Parks in Quebec, bekamen jedoch eine Verwarnung von der Sprachpolizei, weil der Text nur auf Englisch war.

Ein Influencer verlangte 25.000 US-Dollar für ein einziges Video – ohne Werberechte. Wir lehnten ab. Stattdessen konzentrierten wir uns auf kleinere Creator mit fairen Preisen und ohne Nutzungseinschränkungen.


Unsere Series-A-Finanzierungsrunde

Schließlich schlossen wir unsere Series A ab: 8,6 Millionen US-Dollar bei einer Bewertung von 40 Millionen US-Dollar.

Diesmal gab es keinen inspirierenden LinkedIn-Post. Es hatte fast ein Jahr Arbeit gekostet, um diese Runde zu sichern.

Zu diesem Zeitpunkt war Facebook keine tragfähige Option mehr. Wir hatten Warnungen von Meta erhalten und markierten DogPack in allen Beiträgen, was Alarm auslöste. Es war schmerzhaft, etwas aufzugeben, das funktioniert hatte, aber es war Zeit, sich weiterzuentwickeln.


Wie geht es weiter mit DogPack

Wir sind zwar noch vor der Umsatzphase, aber nicht mehr lange.

Kürzlich haben wir Version 1 unseres Marktplatzes auf unserer Website gestartet. Er ist für kleine Haustiermarken gedacht, die Nischenprodukte an unser Publikum verkaufen möchten. Bald werden wir ihn um Dienstleistungen wie Training, Gassi­gehen und Pflege erweitern.

Version 2 wird in den kommenden Wochen in der App veröffentlicht.

Außerdem arbeiten wir an Snapchat-ähnlichen Filtern für Hunde, einschließlich Face-Swaps mit Besitzern. Zudem bringen wir ein In-App-Foto-Challenge-Spiel heraus, bei dem Nutzer über thematische tägliche Uploads abstimmen können – wie Tongue Out Tuesday oder Halloween-Kostüme.

Wir planen Partnerschaften mit Marken, um diese Wettbewerbe zu sponsern, die Bindung zu erhöhen und gleichzeitig die Monetarisierung auszubauen.


Abschließende Gedanken

DogPack hat sich von einer lokalen Hundewiesen-Idee zu einer globalen App mit über 1,5 Millionen Nutzern entwickelt. Unser Weg war nicht immer einfach – Facebook-Sperren, Kostüm-Flops und jede Menge Trial-and-Error – aber es hat sich gelohnt.

Wir bauen eine echte Community auf, und wir fangen gerade erst an.

Danke fürs Zuhören.

Es begann alles im Hundepark

Vor DogPack arbeitete Dov als hauptberuflicher Dogwalker. Immer wieder bekam er Nachrichten von Freunden, die fragten, in welchem Park er gerade sei, um dazuzukommen. Da kam ihm die Idee: Was wäre, wenn Hundebesitzer in Parks einchecken und in Echtzeit sehen könnten, wer gerade dort ist?

Aus diesem kleinen Alltagsproblem entstand DogPack. Die App ermöglicht es Nutzern heute, Hundeprofile zu erstellen, Fotos zu teilen, hundefreundliche Orte zu finden, entlaufene Hunde zu melden und sich mit anderen in lokalen Parks zu vernetzen. Doch die eigentliche Geschichte ist, wie sie eine so große Nutzerbasis aufgebaut haben – ohne Einnahmen und ohne bezahlte Werbung, zumindest anfangs.

Der Facebook-Growth-Hack, der eine Bewegung ins Rollen brachte

Mit begrenzten Ressourcen setzte das Team voll auf Facebook. Sie nutzten zehn persönliche Accounts (darunter die von Mutter, Vater und sogar einem alten Freund), um täglich in lokalen Haustiergruppen zu posten.

Diese Graswurzelstrategie brachte ihnen in weniger als einem Jahr 50.000 Nutzer ein, ohne einen Cent auszugeben. Manche User sprachen sie darauf an, doch die Installationen stiegen weiter. Dieses Momentum führte zu einer LinkedIn-Nachricht von einem Investor und einer Seed-Runde von 1,2 Millionen US-Dollar bei einer Bewertung von 6 Millionen US-Dollar – alles noch vor dem ersten Umsatz.

Anzeigen, Microtargeting und UGC, das wirklich funktionierte

Nachdem sie Kapital aufgenommen hatten, startete DogPack eine hyperzielgerichtete Anzeigenstrategie. Der Fokus lag auf kleinen Städten, das Budget betrug nur 1,50 US-Dollar pro Tag und Standort, und die Kampagnen wurden bewusst kurz und flexibel gehalten. Die Ergebnisse waren stark, aber langfristig nicht skalierbar.

Daraufhin setzten sie verstärkt auf nutzergenerierte Inhalte. Durch die Zusammenarbeit mit kleinen Creators weltweit entstanden authentische, unterhaltsame Videos, die mit übertrieben dargestellten Problemen begannen und DogPack als Lösung präsentierten. Diese kostengünstigen Videos erzielten in verschiedenen Sprachen und Regionen gute Ergebnisse und wurden zur zuverlässigsten Quelle für App-Installationen.

Was nicht funktionierte

Nicht jede Taktik war ein Erfolg. Ein 7.000 US-Dollar teures Maskottchenkostüm war ein kompletter Reinfall. Gedruckte Poster wurden von der Sprachbehörde in Quebec verboten. Ein Influencer verlangte 25.000 US-Dollar für ein einziges Video, das nicht beworben werden durfte. Doch jedes Scheitern half dabei, die Strategie zu verfeinern.

Series A, Produkterweiterung und der Weg nach vorn

DogPack schloss schließlich eine Series-A-Finanzierungsrunde über 8,6 Millionen US-Dollar bei einer Bewertung von 40 Millionen US-Dollar ab. Heute kann die App auf Folgendes verweisen:

  • Über 1,5 Millionen Nutzer
  • 425.000 eindeutige monatlich aktive Nutzer
  • Verfügbarkeit in über 20 Ländern und 14 Sprachen
  • 150.000 hundefreundliche Orte und 30.000 registrierte Unternehmen

Das Team konzentriert sich nun auf Bindung und Monetarisierung. Ein neuer Marktplatz für Haustierprodukte ist kürzlich auf der Website gestartet, mit geplanter In-App-Integration in Kürze. Bevorstehende Funktionen umfassen hundefreundliche Filter, ein tägliches Fotowettbewerbsspiel sowie neue Möglichkeiten, Nutzer zu binden und zu belohnen.

Warum dieser Vortrag wichtig ist

Dies ist nicht nur eine typische Startup-Erfolgsgeschichte. Es ist ein seltener, ehrlicher Einblick in das, was es wirklich braucht, um eine Community-orientierte App ohne Einnahmen, Markenbekanntheit oder bezahltes Medienteam zu skalieren. Von Posts in lokalen Facebook-Gruppen bis hin zum Aufbau einer globalen Plattform ist die Geschichte von DogPack eine Fallstudie in Kreativität, Ausdauer und kluger Anpassung.

🐶 Sieh dir den vollständigen Vortrag auf YouTube an
🌐 Entdecke die DogPack App